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Rotwelsch

Die alte Sprache der Gauner, Dirnen und Vagabunden

Die Gaunersprache, das Rotwelsch (rot: mittelhochdeutsch für "listig" und welsch: "falsch reden"), auf den Straßen, in Gasthäusern und in Gefängnissen weitergegeben, schöpft aus langen sprachlichen Traditionen: Neben mittelhochdeutschen Wörtern finden sich darin alte jiddische Ausdrücke ebenso wie Begriffe aus romanischen und slawischen Sprachen. Bereits seit dem Mittelalter versuchten diverse Vögte und Kriminalisten den Gaunern und dem fahrenden Volk auf die Schliche zu kommen, weshalb schon sehr früh von amtlichen Stellen Vokabularien der Gaunersprache verfaßt wurden. Ein wichtiges Beispiel ist der "Liber Vagatorum" (Das Buch der Vaganten) aus der Zeit um 1520, in dem sich Wörter finden, die heute noch von Wiener "Sandlern" (Vagabunden der Großstadt) und Dirnen verwendet werden. Der Soziologe Roland Girtler befaßt sich in seinem neuesten Buch vor allem mit der Wiener bzw. österreichischen Gaunersprache und stellt sie in Beziehung zum gesamten deutschsprachigen Raum.

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